Mein Lebensweg war eine andauernde Suche nach einem stabilen und nähernden Boden, der meinen feinen Wurzeln in den ersten Lebensjahren nicht gegeben werden konnte.

Seit meiner Jugend Depressionen, vielschichtigen Ängsten, Schuld- und Schamgefühlen ausgesetzt, bin ich andauernd über den einen oder anderen Stein gestolpert. Trotz der tiefen Wunden stand ich immer wieder auf, um weiter zu laufen.

Zu diesem Zeitpunkt war ich nicht in der Lage, die Botschaften der vielen Meilensteine als Bindungs-und Entwicklungstrauma zu erkennen. Eine leise, wohlwollende Stimme in mir konnte ich schon hören, wenngleich ich wiederholend zu den Mustern und Gewohnheiten kehrte, welche mir eine scheinbare Sicherheit und vermeintliches Gefühl der Verbundenheit gegeben haben.

Diese irreführende Suche nach Geborgenheit wurde im Jahr 2015 durch ein starkes Signal aus meinem Körper unterbrochen. Plötzlich und unerwartet stand ich vor einem großen Felsen auf meinem schnellen Weg - eine Tumordiagnose.

Müde und entkräftet war ich nicht mehr in der Lage, diesen Felsen zu erklimmen. Ich setzte mich hin und lehnte mich an. In diesem kurzen Moment durfte ich einfach nur daSEIN. 

AbGEHALTEN von dem riesigen Gestein versuchte ich, dem fremden und doch mir vertrauten Zustand einen Raum zu geben. Diese Erinnerung half mir, den kleinen Lichtfunken des tiefen Gewahrseins zu spüren und zu verankern.